Die Geschichte des Einlaufs Der Einlauf, auch
Klistier genannt, steht für das Einleiten einer Flüssigkeit über den After in den Darm. Im Regelfall vom Arzt verordnet kommt diese Anwendung zum Beispiel bei der akuten Verstopfung zum Einsatz, wenn eine schnelle Defäkation des Enddarms herbeigeführt werden soll. Schon im Altertum waren Trichter und Einlaufklistiere bekannt, aber auch Flaschenkürbisse und geschnitzte Holzgefäße fanden für die Durchführung einer
Darmreinigung ihre Anwendung. Die therapeutische Bedeutung des Einlaufs wurde vor allem auch in der griechischen Medizin beschrieben. Hippokrates von Kos verstand die Gesundheit aus einem Gleichgewicht der Körpersäfte und nannte die Verstopfung als einen Zustand, in dem dieses Gleichgewicht gestört worden war. Darmklistiere hatten in diesem Kontext die Aufgabe den Darm von krankmachenden und verdorbenen Körpersäften zu reinigen. Den Indianern am Amazonas wird die Erfindung des Druckklistiers zugeschrieben. Hierbei wird eine Rektalkanüle an einen komprimierbaren Behälter eingesetzt, der für den Einlauf seine Anwendung findet. Tierblasen, Leder oder Pergament konnten dabei als komprimierbares Behältnis eingesetzt werden, Flüssigkeiten durch Druck auf den Behälter in den After eingeführt werden. Schon im 15. Jahrhundert waren Kliesterspritzen aus Metall mit Gewinde, Koben und Kanüle bekannt. Eine sehr unrühmliche Anwendung des Einlaufs war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts bekannt: Hier fand die ansonsten sehr sinnvolle medizinische Maßnahme ihren pädagogischen Einsatz zur Bestrafung von Kindern.