Das Handwerk im Wandel der Zeit.
Seit die Menschheit existiert, gibt es auch Menschen mit besonderen manuellen Fähigkeiten, die Handwerker. Eine der ältesten Handwerke ist übrigens das Malerhandwerk, sichtbar an vielen noch heute existierenden Fels- und Höhlenmalereien. Manche davon sind schon über 30000 Jahre alt und faszinieren die Menschen noch heute. Handwerke sind neben dem Jägertum die wohl ältesten Berufe überhaupt. Noch vor der "Erfindung" des Ackerbaus hatten sie schon einen vergleichsweise hohen Spezialisierungsgrad erreicht. Während sich zwei Gruppen einer Sippe um den täglichen Lebensunterhalt kümmerten, die Männer gingen jagen und die Frauen sammelten Beeren, Kräuter und Samen von Gräsern, waren einige Mitglieder dieser Sippe permanent mit der Herstellung von Werkzeugen, Waffen, Kleidungsstücken und anderen nützlichen Alltatgsgenständen beschäftigt. Sie waren die ersten echten Handwerker. So konnten besonders talentierte, aber auch verletzte Mitglieder, mit zum Beispiel schlecht verheilten Brüchen, einen wertvollen Beitrag zum Überlebenskampf ihrer Sippe leisten. Viele Jahrtausende hat sich daran nichts wesentliches geändert, bis ca. 5000 - 7000 vor unserer Zeitrechnung der Ackerbau hinzu kam. Es wurde mehr Nahrung in kürzerer Zeit produziert, die Bevölkerungszahl wuchs es wurde Handel getrieben und es wurden mehr Handwerker benötigt. Neben dem Bootsbauer, dem Töpfer und dem Schmid entstanden noch viele weitere Handwerksberufe. Die Maler malten nicht mehr Höhlenwände an, sondern prächtige Steinbauten. Mittlerweile waren viele Berufe so komplex geworden, dass eine geregelte Ausbildung unverzichtbar wurde. Später, im Mittelalter gab es verschiedentlich Ausbildungszeiten von bis zu 10 Jahren. Auch heutzutage verändert sich das Handwerk immer noch sehr schnell. Alte Berufe wie der Goldschläger sterben, viele Meisterbriefe wurden abgeschafft aber es entstehen auch neue Berufe wie der Mechatroniker oder der Fahrzeuglackierer und Maler nehmen zum Beispiel die
Dachreinigung und Dachbeschichtung in ihr Programm mit auf, sie nähern sich also in gewisser Weise dem Dachdeckerhandwerk an. Mal sehen, was die Zukunft noch so alles bringt.